Die Puppe…
… unser Doktor verschrieb ihr eine sechswöchige Kur. Anna freute sich schon sehr darauf, aber was sollte mit mir geschehen?
Sechs Wochen alleine? Aber Anna meinte, dies würde mir auch mal gut tun, denn dann hätte ich auch mal meine Ruhe. Mag schon sein! Der Tag der Abreise kam, ich bekam von Anna einen großen Zettel,
den ich doch bitte in ihrer Abwesenheit abarbeiten sollte.
Ein kurzer Blick auf den Zettel ließ mich schwindelig werden. “Das sind ja Arbeiten für ein ganzes Jahr”, sagte ich zu Anna. “Ja, damit du nicht auf dumme Gedanken kommst, mein Lieber",
entgegnete mir Anna trocken darauf. Ich brachte sie noch zum Zug, winkte ihr etwas verloren nach und freute mich auf meine Zeit als lustiger Strohwitwer.
Nun, die erste Woche verging wie im Fluge. Gut, jetzt hatte ich ja einen Termin nach dem anderen mit meinen Kumpels und die Nächte waren lang. So war ich froh, den Tag mit Schlafen zu verbringen.
Meine Nachbarn wunderten sich schon darüber, dass über den Tag keiner zu sehen war, geschweige denn die Fenster-Rollläden hochgingen. Alles schon etwas merkwürdig. Auch die zweite Woche schoss
nur so dahin. Dann kam das Wochenende, an dem ich Anna besuchen sollte. Den ganzen Freitag brauchte ich, um mich einigermaßen herzurichten. Zuerst ein langes, ausgiebiges Bad, dann ging es ab zum
Friseur, Haare schneiden und rasieren. Dies wollte ich lieber von einem Profi machen lassen, als selbst ran zu gehen. Ich glaube, so viele Pflaster hätte ich nicht im Haus gehabt. Dann habe ich
mich wieder hingelegt und meinen Schlaf nachgeholt, den ich ja in den letzten beiden Wochen nicht so viel hatte.
Also dann am Samstag zu meiner lieben Gattin hin. Kaum angekommen, wurde ich schon aufmerksam beäugt, der Blick wurde immer kritischer. Einige leichte Untertöne verhießen nichts Gutes.
Kaum waren wir auf dem Weg zum Cafe, wobei wir durch den herrlichen Kurpark liefen, kamen schon die ersten Fragen. “Wie läuft es zuhause?” Ist alles in Ordnung? Hast du die Blumen gegossen? Hast
du die Arbeiten auf dem Zettel schon erledigt?” Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass meine Frau mehr wusste als ich selber.
Schon die Frage nach den Blumen, ihren ach so heiß geliebten Blumen, versetzte mich in einen Schockzustand. Die hatte ich total vergessen. Wie mochten die jetzt wohl aussehen? Langsam bekam ich
es mit der Angst zu tun. Beim Cafe angekommen, wurde ich nochmals mit einem strengen von oben nach unten gleitenden Blick gemustert. “Du siehst abgespannt aus, mein Lieber”, sagte mir Anna
darauf. “Wieso?” “Ja, auch wenn du rasiert bis, die Haare geschnitten hast, sagen mir deine Augen etwas anderes.”
Schnell versuchte ich, ihr eine Antwort zu geben und sagte: “Ja, mein Schatz, ist es denn auch ein Wunder, wenn du mir so viele Aufgaben aufgeben hast, die für ein Jahr reichen und ich sie in
sechs Wochen erledigen soll?” “Nun mach mal halblang, so viel ist das nicht und bei einer guten Einteilung ist es locker zu schaffen.”
Am Abend, bevor ich wieder zurück reiste, zeigte sie mir ihr Zimmer. Ich bekam gleich ein paar Gefühle aus früherer Zeit, wo wir uns, als wir noch nicht verheiratet waren, oft in einem
Hotelzimmer getroffen hatten, um ungestört Lust und Leidenschaft zu frönen. An diesen Abend lief leider nichts mehr. Vielleicht auch deswegen, weil Anna so misstrauisch war? Ich weiß es nicht. So
fuhr ich unbefriedigt wieder nach Hause.
Dort saß ich dann allein für mich. Keiner, der mich liebte, keiner, der mich anmoserte, keiner, der mir Befehle erteilte! Außer im Fernsehen! Wo immer eine rief: “RUF mich an!”
So langsam bekam ich Lust. Aber mit wem? Meine Nachbarin? Oh Gott! Die schwarze Witwe, die schon öfters mal ein Auge auf mich geworfen hatte? Nein, beim besten Willen nicht! Oder doch vielleicht
mal etwas Junges? Nein, das wollte ich Anna nicht antun!
Aber was sollte ich machen? Mensch, da saß ich allein zu Hause, meine Lust wuchs und wuchs und es war keiner da, der sie abkühlte. Oder sollte ich mir doch eine kommen lassen? Wieder ertönte der
Ruf: “Ruuuuuf mich an!” Sollte ich? Oder lieber nicht? Ich wurde noch verrückt. Zum Glück war es schon spät, sodass ich doch etwas müde war von dem ganzen Tag in der Bahn. So schlief ich
ein. Aber am frühen Morgen war wieder das gleiche Gefühl da, ich kam mir vor wie ein pubertierender Knabe. Da stand meine ganze Männlichkeit und ich wusste nicht, wohin damit.
Dann fiel mein Blick auf eine Werbung. In kleinen Lettern las ich: “Haste keine zu Hand, dann nimm Lola Band”. Die Puppe für den ungetrübten Spaß. Das war es, dachte ich noch so bei mir und
machte mich auch gleich auf den Weg zum Sexshop.
In dem Laden angekommen, leicht abgedunkelt, rotes Licht strahlte von der Decke, kam ein Verkäufer auf mich zu und fragte mich nach meinem Wunsch. Zum Glück fiel bei diesem Licht die Röte auf
meinem Gesicht nicht auf. Nachdem ich meinen Wunsch einigermaßen heraus gebracht hatte, zeigte mir der Verkäufer fünf verschiedene Modelle. Es gab Größen vom M bis XXXL. Ich entschied mich für
einen blonden, vollbusigen, mittleren Typ. Ein roter Schmollmund lockte und blaue Augen schauten mich erwartungsvoll an. Ich blätterte 200 Euro hin, bekam die Puppe in einem Paket und in einer
neutralen, braunen Papiertüte überreicht.
Als ich über die Straße nach Hause ging, bemerkte ich, dass mir andere Männer mit einem Lächeln nachschauten. Wussten die, was ich in dieser braunen Tüte bei mir trug? Konnte doch eigentlich
nicht sein? Oder doch? Etwas verwirrt machte ich mich schleunigst auf den Weg nach Hause. Zuhause angekommen packte mich die Neugier und natürlich auch die Lust.
Ich riss das Paket auseinander, mir die Kleider von dem Leibe, voller Erwartung blies ich die Puppe mit der Pumpe auf. Je mehr ich pumpte, desto mehr sah ich, wie sie draller und draller
wurde.
Der Busen wölbte ich regelrecht auf, mein Verlangen wurde immer stärker. Auf die Warnungen des Verkäufers hörte ich nicht mehr. Was war mit dem Sicherheitsstopfen? Ach was, jetzt zählte nur noch
die Lust. Ich pumpte noch etwas, Stöpsel drauf und dann ging es mit Caracho auf die schöne Lola drauf. Wie im Taumel der Ekstase wälzten wir uns über den Boden, mal lag ich unten, mal sie. Immer
wilder wurden meine Bewegungen und sie machte mit! Das hätte ich gern mal bei Anna erlebt. Aber sie blieb lieber unten starr liegen. Mein Gott, was machte die Lola alles mit!
Verschiedene Stellungen konnte ich neu entdecken und dann das samtige Gefühl ihrer Haut. Der Duft, den sie ausstrahlte, machte mich immer wilder und verrückter. Ich hatte schon das Blut im Kopf,
der Körper zitterte, Schweiß lief in Bächen an mir herunter, so sehr hatte ich mich verausgabt. Noch einmal riss ich mich zusammen und blies zu letzten Attacke. Tief drang ich in sie ein, immer
wilder wurden meine Stöße - und dann passierte…
Fritz Valtner, Ahornstraße 10, 26340 Zetel, 04452 - 9487054, Fritz@Valtner.de
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